Selbstmarketing hat nicht das beste Image. Für sich selbst einzutreten und für sich selbst Werbung zu machen, hat in Deutschland keinen guten Ruf. In meinen Augen völlig zu unrecht. Jeder möchte für sich selbst das beste im Leben erreichen. Das ist nicht nur legitim, sondern das ist auch gut so. Aber vielleicht hat Selbstmarketing auch nur deshalb diesen Ruf, weil nur wenige gut darin sind? Klar, wenn plötzlich jemand an mir vorbeizieht, weil er gut im Selbstmarketing ist, ist es leicht, dies zu kritisieren. Aber es gibt einen viel besseren Weg, auf diese Situation zu reagieren: Werde besser! Optimiere Dein Selbstmarketing! Ich zeige Dir in diesem Blogartikel, wie Du mit nur 10 Schritten zum Erfolg kommst.
Schritt 1: Setze Dir ein Ziel!
Schon Seneca hat gesagt: “Wer nicht weiß, wohin er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.” Recht hat er! Ohne Ziel geht alles, was Du tust, ins Blaue. Nur wenn Du Dir konkrete Ziele setzt, kannst Du Maßnahmen finden, dieses Ziel zu erreichen. Dies können ganz unterschiedliche Ziele sein. Der eine setzt sich vielleicht als Ziel, ein öffentliches Amt zu erreichen. Eine andere will inhaltlich etwas erreichen. Und der nächste, hat ein konkretes Ziel, an seiner Reputation oder seiner Bekanntheit zu arbeiten. Was auch immer Dein Ziel ist, überlege und entwickle es Dir gut und sorgfältig.
Was passiert, wenn man kein Ziel hat, zeigt auch der “Kreislauf der Ziellosigkeit” sehr gut. Diesen haben Jörg Knoblauch und Holger Wöltje in ihrem Buch “Zeitmanagement” beschrieben (welches ich übrigens sehr empfehlen kann). Dieser sieht so aus:
Ziele weisen eine Richtung, Ziele geben Struktur. Und Ziele motivieren – und machen erfolgreich. Setze Dir also konkrete Ziele. Diese müssen messbar sein, aber auch machbar. Und ganz wichtig: Formuliere Deine Ziele immer positiv. Sage immer, was du gutes erreichen willst – und nicht, was Du negatives abstellen möchtest. Dann bist Du auf einem guten Weg.
Schritt 2: Analysiere Dich!
Sich selbst richtig einzuschätzen ist wahnsinnig schwer. Entweder man sieht sich selbst viel zu negativ oder man verschließt die Augen vor Defiziten – selten hat man einen wirklich objektiven Blick auf sich selbst. Dennoch ist eine Selbstanalyse sehr wichtig. Nur wenn Du über Deine Stärken und Deine Schwächen genau im Bilde bist, kannst Du an Dir arbeiten und eine für Dich passende Strategie entwickeln. Es gibt viele verschiedene Analysenmethoden. Die bekannteste ist sicherlich die Stärken-Schwächen-Analyse, im Marketing auch SWOT Analyse genannt. Dies steht für Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Gefahren). Hier geht es darum, sowohl Faktoren, die Dich ganz persönlich betreffen, zu analysieren, als auch externe Faktoren. Eine Anleitung für eine SWOT-Analyse findest Du zum Beispiel hier.
Mein Tipp: Suche Dir Menschen, denen Du vertraust – und bespreche mit diesen ganz offen und ehrlich, wo Du Stärken und Schwächen hast.
Eine gute Selbstanalyse biete Dir eine Grundlage, für alle weiteren Schritte! Du weißt nun, woran Du an Dir arbeiten musst.
Schritt 3: Entwickle ein Profil
Nur wer Ecken und Kanten hat, hat auch ein Profil. Oder um es mit den Worten von Johannes Kahrs zu sagen: “Everybodys Darling is Everybodys Arschloch”. Wer glatt und weichgespült ist, wird beliebig. Und wer beliebig ist, wird austauschbar. Und wer austauschbar ist, hat im Selbstmarketing automatisch verloren.
Viele sagen heute: Hauptsache ich bin authentisch. Das halt ich offen gesagt für quatsch. Authentizität ist kein Wert für sich. Kein Mensch hat nur ein Gesicht, hat nur eine Rolle die er spielt. Jeder Mensch ist hier sehr vielfältig aufgestellt. Authentisch sein zu wollen, ist oft nur eine Entschuldigung für mangelnde Professionalität. Es geht nicht darum, dass Du schauspielern sollst. Es geht nicht darum, dass Du Dich verstellen sollst, oder so tun sollst, als seist Du wer anderes. Es geht aber darum, dass Du professionell Dich an Begebenheiten anpassen kannst und dass Du weißt, zu welcher Gelegenheit Du wie auftreten musst. Und es geht darum, dass Du Dir ein professionelles Profil entwickelst, welches Du dann konsequent aufrecht hältst. Ja, diese Haltung ist nicht populär. Aber sie verhilft Dir zu mehr Erfolg.
Du musst eine Marke bilden. Etwas, womit man Dich immer wieder verbindet. Stell Dir die Frage, als welche Person du wahrgenommen werden möchtest. Und stelle Dir die Fragen, welche Marke zu Deinen Zielen passt – und welche Marke zu Dir als Mensch passt.
Schritt 4: Verbessere Deine Kompetenzen
Du liest diesen Text – also bist Du hier auf einem guten Weg. Denn offensichtlich bist Du offen dafür, Dich fortzubilden und Deine Kompetenzen zu verbessern. Das musst Du nun noch weiter anpacken. Besuche Fortbildungen, Seminare und Workshops. Kaufe Dir Fachbücher und lese Texte aus Deinem Fachgebiet. Werde zu einer inhaltlichen Institution. Sorgte dafür, dass Du gerne gefragt wirst. Nur wenn Du Dich immer wieder selbst erneuerst, wenn Du immer am Ball bleibst, kannst Du Deinen Erfolg verstetigen. Wer nachlässt, wird abgehängt.
Das beste Selbstmarketing nützt nichts, wenn Du nicht auch wirklich gut bist. Ich besuche beispielsweise im Jahr zwischen vier und fünf Seminare und lese kontinuierlich Fachliteratur, Fachblogs und Zeitschriften. Ja, das ist anstrengend. Na und?
Schritt 5: Schule Dich in Rhetorik
Gehört eigentlich zum Thema Kompetenzen, ist aber so wichtig, dass sie einen eigenen Schritt bekommen hat: Die Rhetorik. Sicheres Auftreten, überzeugendes Sprechen vor Menschen und gute Reden halten zu können sind absolute Kernkompetenzen im Selbstmarketing. Du möchtest Menschen von Dir begeistern, sie überzeugen, dass Du der Richtige bist und dass Du gut bist. Das musst Du rüberbringen können.
Es gibt Menschen, die sind mit einer natürlichen Begabung für die Rhetorik geboren worden. Alle andern müssen es hart erlernen. Du musst es schaffen, Deine Körpersprache und Deine Mimik zu kontrollieren – und Du musst in der Lage sein, mit Deiner Sprache Menschen für Dich einzunehmen. Dazu gehören sowohl die Inhalte als auch die Frage, wie Du etwas sagst.
Deshalb lasse Dich schulen, besuche regelmäßig Rhetorik-Trainings und übe, übe, übe.
Schritt 6: An Äußerlichkeiten arbeiten
Wenn Dir irgendjemand mal den Rat gegeben haben sollte, auf Äußerlichkeiten komme es nicht an – dann vergiss das ganz schnell. Auf Äußerlichkeiten kommt es an. Das mögen nur wenige Leute gerne zugeben, aber es ist so. Und ganz besonders ist das im Marketing und im Beruf so. Es spielt eben doch eine Rolle, wie Du Dich gibst und wie Du Dich kleidest. Der erste Eindruck ist fast immer visuell. Innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde wirst Du bei einem ersten Kontakt beurteilt werden – und umgekehrt machst Du das ganz genau so.
Was bedeutet das nun für Dich? Nun, zunächst einmal gibt es da einen uralten Spruch, der immer noch zutrifft: Kleider machen Leute. Denn ja, es ist wichtig, dass Du passend gekleidet bist. Die Betonung liegt hier auf passend: Sicherlich auf jeden Fall passend zu Deinem Umfeld, zu Deiner Branche. Noch viel mehr aber: Passend zu Deinem Ziel und passend zu Deiner Marke. Es ist nicht immer der Brionianzug, der passend ist. Schau Dir mal die legendären Rollkragenpullover von Steve Jobs oder das immer gleiche, graue T-Shirt von Marc Zuckerberg an. Dennoch haben auch diese eine gewisse Eleganz und wirken nicht gleich abschreckend.
Was kannst Du nun tun? Im Zweifel, lass Dich einmal beraten. Überprüfe Dich und Dein Auftreten sehr selbstkritisch. Trotz des Beispiels mit Marc Zuckerberg: Du wirst häufig nach der Qualität Deiner Kleidung beurteilt werden. Das geschieht ganz unterbewusst.
Schritt 7: Baue ein Netzwerk auf
Ja, ja. Du möchtest es bestimmt aus eigener Kraft schaffen. Lehnst Filz und Vetternwirtschaft ab und willst nicht von anderen abhängig sein. Warum so negativ? Warum ist für viele ein Netzwerk gleich Filz? Es gib einen schon fast bösen aber zutreffenden Spruch: Beziehungen schaden nur demjenigen, der keine hat.
Ich spreche jetzt einmal eine unbeliebte Wahrheit aus: Ohne Beziehungen und ohne Netzwerk wirst Du es nicht schaffen. Du brauchst Menschen, die Dich unterstützen. Menschen, die Dir im richtigen Augenblick einen Gefallen tun. Erfolgreiche Menschen haben ein Netzwerk, auf das sie sich verlassen können.
Wie bekommst Du nun ein Netzwerk? Ein Netzwerk muss man sich erarbeiten. Man bekommt es nicht geschenkt. Man kann sich auch ein Netzwerk nicht mal eben erkaufen oder in eines aufgenommen werden. ein Netzwerk lebt vom Geben und vom Nehmen. Am Anfang allen Netzwerkens steht aber erst einmal nur das Geben. Du musst viel Geben, bevor Du nehmen kannst. Um genau zu sein, musst Du enthusiastisch geben. Es nützt nichts, wenn Du anderen Menschen einen Gefallen tust und dabei den Eindruck erweckst, dies würdest Du mit dem Ziel tun, etwas bei diesem Menschen gut haben zu wollen. Du musst zunächst ohne jede Gegenleistung etwas tun. Dann klappt es auch mit dem Netzwerk.
Schritt 8: Sei fleißig
Dieser Schritt ist vielleicht der unangenehmste. Ich erlebe immer wieder in meinen persönlichen Coachings, dass Klienten etwas unruhig werden, wenn ein Plan zum Ziel Gestalt annimmt. Irgendwann kommt dann zunächst etwas verstohlen der Satz: “Das ist aber viel….”.
Ja, ist es. Das Leben ist kein Ponyhof und der Weg zum Erfolg kein Spaziergang. Erfolgreich wird man in aller Regel nur mit harter Arbeit. Du musst Deinen Mitbewerbern immer einen Schritt voraus sein. Zum Selbstmarketing gehört nicht nur, gute Ideen zu haben, sondern diese auch umzusetzen. Das macht eben Arbeit und das kostet Zeit. Deshalb kann ich nur appellieren: Sei fleißig. Mit dem Erfolg kommt dann auch der Spaß an der Sache!
Schritt 9: Sei Selbstbewusst
In meinem Seminaren zum Thema Selbstmarketing erlebe ich immer wieder eine gleiche Situation: Ich frage einen Teilnehmer, warum er in dem was er tut, der oder die Beste sei. Als Reaktion drucksen eigentlich fast alle immer nur rum, werden rot, nuscheln irgendetwas. Man könne ja nicht unbedingt sagen, man sei der Beste… also, so richtig gerne rede man auch nicht drüber.
Ich frage jetzt Dich: Warum bist Du der oder die Beste? Schaffst Du es, selbstbewusst zu antworten?
Das Problem ist ja: Du wllst etwas erreichen und machst damit anderen ein Angebot. Aber warum in aller Welt sollte jemand anderes auf dieses Angebot eingehen, wenn das Gefühl entsteht, dass Du nicht einmal selbst davon überzeugt bist?
Zu diesem Thema gehört auch, dass Du lernen musst, über Erfolge zu sprechen. Du musst dafür sorgen, dass andere mitbekommen, wenn es bei Dir gut läuft. Es ist wichtig, dass andere Dich mit Erfolg verbinden. Menschen wollen gerne erfolgreich sein und halten sich dadurch instinktiv an andere erfolgreiche Menschen. Erfolg gibt Vertrauen.
Schritt 10: Sei mutig!
Der letzte Schritt ist gleichzeitig einer der wichtigsten. Wenn Du erfolgreich sein möchtest, dann musst Du mutig sein. Du musst Dich trauen, etwas zu wagen und nach vorne zu gehen. Wo andere zaudern und reden, musst Du handeln. Das kann zwischendurch auch einmal schief gehen. Das darf dich aber nicht davon abhalten, weiter zu machen. Wenn Du scheiterst, analysiere die Gründe, versuche daraus zu lernen und dann: Vergiss dieses Scheitern, denke nicht mehr daran. Wer ständig daran denkt, wo schonmal etwas schief gegangen ist, wird nichts mehr neues wagen. Deshalb: Sei mutig.
Fazit: Selbstmarketing ist eine Frage der inneren Einstellung
Du wirst eines nun sehen: Selbstmarketing ist nichts, wo Du mal eben zwei, drei Dinge tust und schon Erfolg hast. Selbstmarketing ist vor allem eine Frage der inneren Einstellung. Diese zu ändern, ist ein herausforderndes Projekt und wirklich anstrengend. Ich arbeite an mir noch jeden Tag und versuche mich zu überprüfen, wo ich mich verbessern kann. Und Du? Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Projekt Selbstmarketing! Berichte doch einmal von Deinen Erfahrungen!
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