Wie Du mit wenig Aufwand bei Facebook & Instagram noch einmal richtig Aufmerksamkeit bekommen kannst.
In vier Wochen ist Bundestagswahl – und vielleicht suchst Du noch nach Aktionen, die Deinen Wahlkampf so richtig in Fahrt bringen können? Eigentlich sollte der Wahlkampf ja schon lange fertig geplant sein, aber manchmal braucht man trotzdem noch schnell ein paar zusätzliche Aktionen. Gerade der Online-Wahlkampf eignet sich ja, auch kurzfristig etwas auf die Beine stellen zu können. Heute stelle ich Dir vier Ideen für schnelle Last-Minute-Aktionen vor!
1. Der Live-Vlog bei Facebook
Facebook-Live funktioniert noch immer großartig. Facebook mag dieses Format einfach und daher ist es deutlich einfacher, hier eine große Reichweite zu bekommen, als mit anderen Formaten. Die letzten vier Wochen des Wahlkampfes eignen sich nun besonders gut für einen Live-Vlog. Wir erinnern uns: Ein Vlog ist eine Art Videotagebuch, ein Live-Vlog also ein live übertragenes Video-Tagebuch. Wichtig: Du brauchst ein möglichst regelmäßiges Konzept – z.B. könntest Du Dich jeden Morgen oder jeden Abend mit einem kurzen Video melden und dann immer wiederkehrende Elemente verwenden. Dies könnte z.B. so aussehen: Nach der Begrüßung erzählst Du von einer aktuellen Begegnung aus dem Wahlkampf, dann sprichst Du über Dein Thema des Tages ( am besten aus Deinem Wahlprogramm, nach dem Motto “Was mir wichtig ist…”) und gibst dann einen kurzen Überblick über Deinen Tag. Das war es schon. Diese Videos sollten möglichst authentisch sein, mit einem immer anderen Hintergrund und außerdem sehr dynamisch. Bitte keine Tagesschau-Imitationen! Selfie-Videos sind natürlich besonders toll.
Lass Dich nicht davon abschrecken, dass Du während des Videos keine oder nur wenige Zuschauer hast. Diese kommen meist nach dem Video, weil es ja online bleibt. Du solltest dieses Video danach natürlich auch bewerben!
Was Du dazu brauchst: Ein gutes Smartphone, am besten mit einer FullHD-Selfie-Kamera, ein Selfie-Stick und ggf. ein Smartphone-Mikrofon (Ich empfehle das Rode SmartLav+)
2. Erstwähler ansprechen
Erstwähler lassen sich bei Facebook und Instagram besonders gut ansprechen. Du kannst sie in den kommenden vier Wochen aufeinander aufbauend für Dich werben. Wie wäre es mit drei Postings: 1. Die Wahl erklären, 2. Deine für junge Menschen wichtigen Forderungen, 3. ein Wahlaufruf. Wichtig ist hier, dass Du eine Form findest, die junge Menschen auch anspricht. Eine lustig gestaltete Infografik, ein illustrierter Blog-Post, ein kurzes Video – es gibt viele Möglichkeiten. Wie erreichst Du jetzt aber die Erstwähler? Über das detaillierte Targeting von Facebook! Dort kannst du genau die Jahrgänge auswählen, die dieses Jahr das erste Mal wählen dürfen.
Was Du brauchst: Ein Budget für Facebook-Werbung. Jedes Posting sollte mit mindestens 100-250 Euro beworben werden können, gezielt nur an Jugendliche und Erstwähler in Deinem Wahlkreis.
3. Sharepics mit den wichtigsten Forderungen
Nein – nicht alle Forderungen auf ein Sharepic, sondern pro Sharepic eine Forderung. Diese muss dann möglichst kurz und knackig formuliert sein – am besten mit einem extrem kurzen Satz. Besser „Freies WLAN für Alle!“ als „Ich fordere ein offenes und kostenloses WLAN für alle Bürgerinnen und Bürger in…“. Suche Dir jemand, der das echt ansprechend und hochwertig layouten kann und bewerbe dann alle Deine Sharepics bei Facebook. Richtig gut bist Du, wenn Du zu jedem Sharepic nun auch noch den passenden Blog-Artikel geschrieben hast und ihn damit verlinkst! Du kannst die einzelnen Postings bei Facebook dann auch mit der passenden Zielgruppe bewerben. Deine Forderung nach besserer Kinderbetreuung interessiert bestimmt vor allem Menschen mit kleinen Kindern, oder?
Was Du brauchst: Knackige Forderungen, einen guten Layouter, passende Fotos – und pro Posting etwa 100,- Euro Werbebudget bei Facebook.
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4. Q&As – Die wichtigsten Fragen beantworten
Du weißt bestimmt am besten, welche Fragen Deinen Wählerinnen und Wählern auf der Seele brennen. Warum daraus nicht ein Format bei Facebook machen? Du kannst jetzt zu jeder Frage ein Posting machen und sie darin beantworten. Versuche möglichst gut zu erahnen, was den Menschen wichtig ist – und nicht, was Du für wichtig hältst. Dieses Format eignet sich sowohl, um Fragen kurz schriftlich zu beantworten, oder aber um auch ein kleines Video zu drehen. Fordere in jedem Beitrag auf, Dir neue Fragen zu schicken. Wenn diese ausbleiben sollten, musst Du sie Dir einfach selbst stellen… Auch bei diesem Format kommst Du nicht um Werbung herum. Du willst ja nicht in Deiner Filterblase schmoren, oder?
Was Du brauchst: Viele Fragen, gute Antworten, ein bisschen Geld für Facebook-Werbung.
5. Wahlaufrufe an verschiedene Zielgruppen
Je näher der Wahltermin rückt, desto wichtiger wird es, die Menschen daran zu erinnern, dass sie auch handeln müssen. Call to Action nennt sich das dann im Marketingdeutsch. Besonders gut bist Du natürlich erst dann, wenn Du nicht nur einen allgemeinen Wahlaufruf hast, sondern auch einzelne Zielgruppen ansprichst: Rentner, Eltern, Alleinerziehende, Selbstständige, Jugendliche, usw. Überlege Dir genau, welche Zielgruppen für Dich besonders wichtig sind. In vielen Fällen kannst Du sie sogar sehr gut nach Wohnorten aufteilen. Lege Dir dann im Facebook-Werbeanzeigenmanager die passenden Zielgruppen an und erstelle für jede eine eigene Werbeanzeige mit einem passenden Wahlaufruf.
Was Du brauchst: Werbebudget, gute Zielgruppen
Fazit
Facebook bietet Dir die Möglichkeit, besonders gut unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Nutze dies! Grundsätzlich gilt aber auch: Ohne unterstützende Werbung wirst Du nicht genügend Menschen in Deinem Wahlkreis erreichen. Die oben beschrieben Aktionen sind alle mit relativ wenig Aufwand umzusetzen und kosten auch nicht die Welt. Viele andere Aktionen sind da deutlich teurer und bringen weniger. Ein Tipp noch: Benutze bitte nie den “Beitrag bewerben”-Button bei Facebook! Hier verbrennst Du nur Geld…
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(Titelfoto: Andreas Gruhl / Adobe Stock)
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