Marketing und Kommunikation werden in vielen Unternehmen und Organisationen delegiert. Die Führungsspitze gibt dieses Thema oft an nachgelagerte Mitarbeitende oder Mitstreiter:innen ab. Andere, vermeintlich wichtigere Dinge stehen dann im Vordergrund. Das ist nicht nur ein Risiko, es gefährdet den gesamten Erfolg der Unternehmung.
Wenn Marketing dem Zufall überlassen wird
Ich habe vor kurzem einen Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens kennengelernt. Ein echter Unternehmer, der vor einigen Jahren selbst gegründet hatte und mit einer innovativen Lösung aus dem Maschinenbau groß wurde.
Dieser Unternehmer sprach mit unglaublicher Leidenschaft über seine Produkte und hatte dort alle Bereiche ganz genau im Blick – bis hin zur Logistik. Ich glaube, manche seiner Mitarbeitenden hätten sich sogar gewünscht, er könne hier ein wenig mehr Freiraum lassen.
Die Marketingabteilung aber hatte dieses Problem nicht. Im Gegenteil, man merkte – dieser Bereich liegt nicht in seinem Fokus. Ja, der Unternehmer erwartete, dass das Marketing seinen Job machte – mit den Details aber wollte er jedoch eher nicht behelligt werden.
Marketing ist zu wichtig!
Dabei sind Marketing und Kommunikation von herausragender Bedeutung. Sie prägen das Bild nach außen. Sie können Vertrauen schaffen – oder aber es verhindern oder gar zerstören. Marketing kann die Grundlage sein, aufgrund der Zielgruppen erschlossen werden können und es schafft echte Unterscheidungsmerkmale zu den Mitbewerbern.
Kurz: Wer Marketing dem Zufall überlässt, überlässt damit auch den gesamten Unternehmenserfolg dem Zufall. Wie kann man so etwas delegieren?
Warum Marketing und Kommunikation oft scheitern? Fehlender Leadership!
Ich halte regelmäßig Vorträge und gebe Seminare zu den Themen Markenstrategie und Kommunikation. Immer wieder erlebe ich folgende Reaktion: Teilnehmer schauen erst nachdenklich, melden sich dann und sagen: “Du, das klingt alles super – aber wie soll ich das ganz allein umsetzen, das müssten doch eigentlich meine Vorgesetzten erst mal entscheiden oder machen?”
Und genau das beschreibt eines der größten Probleme. Es müssten die CEOs und Geschäftsführer:innen sein, die Unternehmer:innen, die sich mit den strategischen Grundlagen der Kommunikation beschäftigen müssen. Marketing scheitert oft an fehlender Führung. Marketing braucht Leadership.
Führungskräfte, macht Euch die Marketingstrategien zu eigen!
Ich höre immer wieder: “Das ist nicht meine Aufgabe, darum kann ich mich nicht auch noch kümmern”. Nichts könnte falscher sein. Natürlich, kein CEO muss sich mit der operativen Umsetzung einer Marketingstrategie beschäftigen. Er muss sie aber mit erdacht haben, er muss sie vordenken und auch selbst leben. Leader, ganz egal ob Unternehmer:innen oder auch Politiker:innen oder Spitzensportler:innen, müssen sich Marketing und Kommunikation zu eigen machen, es an sich ziehen.
Marketing und Kommunikation können nicht einfach outgesourct oder delegiert werden – die Grundlage, die Strategie, die Botschaften müssen von oberster Stelle kommen. Und die Führungsebene muss aktiv daran arbeiten, alle Ebenen der Organisation einzubinden und von der Marketingstrategie zu überzeugen.
Leadership erkennt Marketing und Kommunikation als zentrale Aufgabe an
Leadership bedeutet, voranzugehen, andere zu inspirieren. Was könnte dafür geeigneter sein, als das Feld der Kommunikation und des Marketings? Echtes Leadership erkennt Marketing als zentrale Aufgabe an. Ohne Kommunikation gibt es keine Führung. Das gilt nicht nur intern, sondern ganz besonders auch extern.